Ansprache* des griechisch-orthodoxen Metropoliten Augoustinos Labardakis
in der Maria Schutz Kapelle in Freiburg
“In diesem ersten orthodoxen Gottesdienst, den wir in der Kirche Maria Schutz halten dürfen, grüße ich als griechisch-orthodoxer Metropolit von Deutschland und Exarch des Ökumenischen Patriarchats die orthodoxen Gläubigen in Freiburg und Christen der Schwesterkirchen:
Ihnen allen darf ich den Segen des Ökumenischen Patriarchen Dimitrios überbringen. In dieser Stunde der Freude, da den orthodoxen Gemeinden hier am Ort eine Kirche übergeben wird, danken wir all denen, die es durch ihre Tatkraft und großzügige Hilfebereitschaft, durch ihren Einsatz und ihre christliche Liebe ermöglicht haben, dass die Orthodoxen in Freiburg ein Gotteshaus mit Ikonostase erhielten.
Die katholische Maria-Hilf-Gemeinde überließ die Kirche zur Nutzung, das Erzbischöfliche Ordinariat kam für die Renovierung auf, die Evangelische Landeskirche stiftete die Ikonenwand, und all dies wurde koordiniert von der Arbeitsgemeinschaft Ostkirchen in Freiburg.
In dieser Vereinigung haben sich Christen zusammengefunden, die sich die Fürsorge für diejenigen orthodoxen Gemeinden angelegen sein lassen, die Glieder der „Arbeitsgemeinschaft Christlichen Kirchen und Gemeinden“ sind.
Nicht nur die Verbundenheit der nach Sprache und Nationalität unterschiedenen orthodoxen Gruppen, sondern auch die ökumenische Gemeinschaft der Konfessionen hat hier die schönsten Früchte brüderlicher Liebe hervorgebracht.
Unsere Freude darüber ist um so größer, als das Ziel der Mühe die Schaffung einer Gottesdienststätte war.
Wir sind überzeugt davon, dass der Kern alles kirchlichen Lebens der Gottesdienst ist. In der Verkündigung des rettenden Evangeliums, in der teilhabe an den heiligen Sakramente und in der Anbetung und Verherrlichung des Dreieinigen Gottes liegen die Quellen des Gemeindelebens, wenn die Gemeinde sich als Leib Christi versteht. Und hier hat auch die Liebe der Gläubigen zum Gotteshaus ihren Ursprung – der heiligen Stätte, wo Gott Wohnung nimmt.
Wie der Psalmist sollen auch wir sagen: «Herr, ich halte mich zu Deinem Altar, um Dir mit lauter Stimme zu danken und alle Deine Wundertaten zu verkündigen. Ich liebe die Schönheit Deines Hauses und den Ort, wo Deine Herrlichkeit wohnt».
Möge Dank, Lob und Anbetung und das Zeugnis von den großen Taten des Herrn in diesem Gotteshaus nie ein Ende nehmen…”
*Übernommen aus FÖM ( Freiburger Oekumenische Mitteilungen), Nr. 4/November, 1980
Bild rechts, Momentaufnahme während der Göttlichen Liturgie in der Maria Schutz Kirche. Im Bild S. E. Metropolit Aougustinos Labardakis – Exarch des Ökumenischen Patriarchats für Zentral-Europa und Pfarr Nikolai Koschynski von der russisch-orthodoxen Gemainde in Freiburg