ÖKUMENISCHES PATRIARCHAT von KONSTANTINOPEL
Griechisch-orthodoxe Metropolie von Deutschland
Das Vikariat der rumänisch-orthodoxen Gemeinden
Die Rumänisch-orthodoxe Kirchengemeinde « Geburt der Mutter Gottes»
Freiburg im Breisgau, Schützenallee 16
Die Anfänge rumänischer Präsenz in Deutschland liegen weit zurück. Sie begann in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch Gründung der ersten rumänisch-orthodoxen Gemeinden in Lipska (Leipzig) um 1820 und Berlin um 1938.
Die rumänisch– orthodoxe Kirchengemeinde in Freiburg bildete sich bereits 1946 unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg unter der kanonischen Jurisdiktion des Ökumenischen Patriarchates von Konstantinopel. Sie gehört heute nach wie vor zur Griechisch-orthodoxen Metropolie von Deutschland mit dem Sitz in Bonn. Die ersten Mitglieder waren meistens Kriegsflüchtlinge, Angehörige des rumänischen Heeres, Diplomaten, Studenten, Facharbeiter, Intellektuelle und Auswanderer.
Die meisten von ihnen gehörten der ehemaligen Gemeinde in Berlin an. Ihnen schlossen sich nach und nach weitere politische Flüchtlinge und Spätaussiedler aus Rumänien an. Sie gründeten 1949 in Freiburg die Rumänische Bibliothek und das Rumänische Institut und stellen bis heute noch das größte rumänische Kulturzentrum in Deutschland dar. Seit dem Jahr 2016 sind genau 70 Jahre vergangen seitdem Orthodoxe Gottesdienste in rumänischer Sprache in unserer Stadt Freiburg gefeiert werden; ursprünglich sporadisch in verschiedenen Kirchen und Kapellen: Adelhauser Kirche, Herz-Jesu-Kloster in der Okenstrasse, Sankt Martin, Kapelle im Alten Friedhof, Peterhofkapelle und seit 1979 regelmäßig in der Maria Schutz Kapelle in der Wiehre.
Im Jahr 2016 sind genau 50 Jahre vergangen, seitdem unsere Kirchengemeinde unter dem Namen Rumänisch-Orthodoxe Kirche in Deutschland e.V. rechtlich konstituiert wurde.
In diesem Jahr, 2016 hat sich der Traum der orthodoxen Rumänen verwirklicht, nachdem der katholische Kirchenfonds Maria Hilf in Freiburg, Anfang dieses Jahres, die Maria Schutz-Kapelle an die Rumänisch-orthodoxe Gemeinde Geburt der Mutter Gottes in Erbpacht als Alleineigentum übertragen hat. Die rumänische Gemeinde hat dieses zweifache Jubiläumsfest und die Kirchweihe am 9. und 10. Juli 2016 unter dem Leitmotiv: gedenken – miteinander beten – miteinander feiern – festlich begangen. Die Kirche bedeutet den in der Fremde lebenden Rumänen ein bisschen Heimat, ein Stück Tradition, ein wenig Familie. Das zeichnet sich wie einst in Berlin auch in Freiburg durch die religiöse und kulturelle Tätigkeit der Rumänen aus.
Für kurze Zeit funktionierte hier auch eine Rumänische Ergänzungsschule, in der Rumänisch, Religion, Musik, Geschichte, Geographie und Volkstanz unterrichtet wurde.
Einige Rumänen zeichneten sich durch ihre Tätigkeiten im Dienste der Kirche und des Rumänentums besonders aus: die Erzpriester Emilian Vasiloschi und Dumitru Popa, die seit 1941 bzw. 1963 bis zu ihrem Lebensende am Altar dienten, Prof. Dr. Paul Miron, der sich um Aufbau und Erhaltung religiöser und kulturellen Beziehungen zu Kirche und Hochschulen Rumäniens bemüht war, die aus Rumänien stammenden Künstler: Corina Sombart aus Iaşi bzw. Heidelberg, Livia Piso aus Tuscania, Ion Ipser aus Nürnberg und Erzdiakon Gabriel Sibiescu aus Buzău, von denen die Ikonen in der Peterhofkapelle und in der Maria Schutz Kapelle gemalt wurden.
Die Gemeinde wurde von 1963 bis 2004 von Erzpriester Dumitru Popa betreut. Heute ist Erzpriester Sorin Petcu ihr Pfarrer. Die Gemeinde gehörte bereits Anfang der 70er Jahre zu dem Ökumenischen Kreis, der von dem evangelischen Pfarrer Hermann Bujard gegründet wurde. Heute ist sie aktives Mitglied in der der ACK – Freiburg. Über 100 orthodoxe Rumänen sind Mitglieder in dem Ökumenischen Arbeitskreis Ostkirchen e.V. Freiburg. Durch ihre Mitgliedsbeiträge und Spenden unterstützen sie die Erhaltung der Maria Schutz Kapelle, die nun ihr geistiges Zuhause geworden ist. Die Gemeinde erfreute sich in all den Jahren des christlich-brüderlichen Beistands der Römisch-Katholischen und der Evangelischen Kirche aus Freiburg, zu denen sie enge Beziehungen im Geiste der Ökumene vor Ort pflegt. Über die Zahl der in Freiburg und Umgebung lebenden orthodoxen Rumänen kann man keine genauen Angaben machen. Viele von ihnen leben in Freiburg bedingt durch Arbeit und familiäre Gründe nur für kurze Zeit. Die öffentlichen Gottesdienste werden in rumänischer Sprache gefeiert, auf Wunsch z.B. für Familiengottesdienste (Tafe, Trauung, Begräbnis) auch in Deutsch. Alle nicht orthodoxen Christen, die sich für die rumänisch–orthodoxe Gemeinde, für ihre Gottesdienste und für orthodoxe Spiritualität interessieren, sind willkommen.
Da die Orthodoxe Kirche über die Praxis der Interkommunion noch keinen Beschluss gefasst hat, ist für Andersgläubige der Empfang der heiligen Eucharistie (Kommunion) nicht gewährbar. Sie dürfen jedoch in Anschluss an die göttliche Liturgie gesegnetes Brot (Anafură bzw. Antidoron) empfangen, aber auch hier gilt das für alle Christen grundsätzlich geltende Prinzip, dass der Empfänger nüchtern bzw. mit nüchternem Magen sein muss.
Die Kirche – Maria Schutz Kapelle befindet sich in der Schützenallee 16 (gegenüber dem ehemaligen Französischen Gymnasium Lycée Turenne) und ist mit der Straßenbahn Nr. 1 – Richtung Littenweiler bis zu der Haltestelle Maria Hilf zu erreichen.